Kognitive Dysphasien können unterschiedlich eingeteilt werden: Entweder im Hinblick auf die verursachenden kognitiven Beeinträchtigungen (Exekutiv-, Aufmerksamkeits- oder Gedächtnisstörungen) oder die zugrunde liegenden Erkrankungen (z.B. Demenzen, Korsakow-Psychosen, Hypoxien etc.). Diese Einteilungsmöglichkeiten sollen umfassend dargestellt werden mit dem Ziel, dass Kognitive Dysphasien sicher von Aphasien abgegrenzt werden können. Als weitere Unterscheidungsmöglichkeit wird ein Screening vorgestellt, mit dem sprachverarbeitungsrelevante kognitive Leistungen (Exekutiv-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisfunktionen) erfasst werden können und das als Basis für die Planung einer zielgerichteten Therapie genutzt werden kann.
Gestörte Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und Exekutivfunktionen haben vielfältige Auswirkungen auf Prozesse des Schluckens und der Nahrungsaufnahme, die im klinischen Alltag durch „klassische“ Schlucktherapiemethoden kaum zu managen sind. Bei Patienten mit Demenz sind dies z.B. das Verkennen und Vergessen des Essens oder die Nahrungsverweigerung. Hier muss differenziert werden hinsichtlich passiver (Nichtessenkönnen) und aktiver Verweigerung (Nichtessenwollen), da dies eine wichtige Rolle spielt bei der Beurteilung des eigenen therapeutischen Handelns entweder als „Hilfe bei der Nahrungsaufnahme“ oder aber „Zwangsfüttern“. Anhand von Videoaufzeichnungen und Fallbeispielen sollen therapeutische Herangehensweisen sowie effektive und ineffektive Kommunikationsstrategien im Umgang mit dementen Patienten während der Nahrungsaufnahme erarbeitet werden.
Wer ist Dr. phil. Maria-Dorothea Heidler? Dr. Maria-Dorothea Heidler studierte von 1991 bis 1996 Sprechwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist seitdem als akademische Sprachtherapeutin in der neurologischen Rehabilitation der Brandenburg-Klinik tätig. 2005 promovierte Sie zum Thema „Kognitive Dysphasien. Sie war von 2012 – 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Rehabilitationswissenschaften der Universität Potsdam tätig. “An Maria-Dorothea Heidler schätze ich umfassenden Wissen und ihre wissenschaftliche Erfahrungen.” Gerlanda Schuite
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– Einteilung von demenziellen Syndromen
– Diagnostik (gängige Screenings sowie operationale Kriterien zur Differenzialdiagnostik)
– Sprach- und Schluckstörungen bei Patienten mit Demenz
– Therapeutische Interventionsmöglichkeiten
– Management von Nahrungsverweigerung und demenziell bedingten Dysphagien