Dafür sind neben sprachsystematischen Leistungen auch andere nichtsprachliche
Funktionen nötig, wie die Exekutivfunktionen. Zu den Exekutivfunktionen zählen unter anderem
Funktionen wie die Umstellungsfähigkeit, die Planungsfähigkeit oder der Perspektivwechsel, die
ermöglichen, dass Themensprünge nachvollzogen und Gesprächsbeiträge strukturiert sowie für
den Hörer nachvollziehbar formuliert werden können.
Studien haben gezeigt, dass Exekutivfunktionen bei Menschen mit einer Aphasie eingeschränkt
sein können und es den Betroffenen dadurch schwerfällt, sich erfolgreich an Gesprächen zu
beteiligen. Zur Verbesserung der Gesprächsfähigkeit sollten demnach in der Aphasietherapie,
neben sprachsystematischen Schwierigkeiten, auch Beeinträchtigungen der Exekutivfunktionen
berücksichtigt werden.
Dr. Lena Spitzer ist seit 2006 Logopädin mit mehrjähriger Tätigkeit in logopädischen Praxen und zuletzt im Aphasie-Zentrum Vechta-Langförden. 2021 schloss sie ihre Promotion mit dem Thema „Exekutivfunktionen bei Aphasie“ an der RWTH Aachen ab. Seit 2019 ist sie als Logopädin in eigener Praxis tätig mit Schwerpunkt intensive Aphasietherapie. Zum Thema „Exekutivfunktionen bei Aphasie“ gibt sie Fortbildungen im In- und Ausland.
Es werden zunächst theoretische Grundlagen zu den Exekutivfunktionen vorgestellt. Im
Anschluss werden neuropsychologische Testverfahren präsentiert und deren Einsatz in der
Logopädie diskutiert. Ausgehend von neuropsychologischen Therapieverfahren werden
Möglichkeiten aufgezeigt, wie gestörte Exekutivfunktionen in die Aphasietherapie integriert
werden können